PRESSESPIEGEL

Pressespiegel 2009

Quelle: RP Online
von Stefan Kaufmann
zuletzt aktualisiert: 05.11.2009 - 17:34
 
Serie: Schule im Umbruch (5)
 
Lehrer, die ihre Schüler verstehen

 

Düsseldorf (RPO). Jeder dritte Düsseldorfer hat eine Einwanderungsgeschichte, bald ist es jeder Zweite. Wie gehen Schulen damit um? Welche Chancen gibt es, was ist problematisch? Die Rheinische Post geht den Fragen nach. Heute: Lehrer mit Migrationsgeschichte.

 

Gegenseitiger Respekt ist die erste Regel der 5 a. Die Liste hängt in ihrem Klassenzimmer an der Wand. Die vierte Regel lautet: Wir sprechen Deutsch im Unterricht. Hasan, Kaan, Berat und alle anderen Schüler haben die Abmachung unterschrieben. Auch Metin Dilber, Pavle Madzirov und Biljana Dordevic halten sich an diese Regeln. Dabei könnten die Lehrer der städtischen Gemeinschafts-Hauptschule am Rather Kreuzweg den Fünftklässlern durchaus auch in Türkisch, Mazedonisch oder Serbisch antworten. Wie viele ihrer Schüler haben sie selbst eine Migrationsgeschichte.

„In Gesprächen mit den Kindern und Jugendlichen ist unsere Landessprache tabu – auch wenn sie es immer wieder versuchen“, sagt Metin Dilber, dessen Eltern aus der Türkei nach Deutschland kamen. Etwas anderes sei es im Umgang mit den Eltern. „Bei uns haben sie weniger Berührungsängste“, glaubt Biljana Dordevic. „Dann kommen sie auch zu Sprechstunden, wenn sie nicht so gut Deutsch sprechen, weil sie wissen, dass wir trotzdem über alles reden können und uns auf Augenhöhe begegnen.“

Was aber nicht darauf hinauslaufen dürfe, dass der Lehrer bei Problemen zum Verbündeten gemacht wird. Nach dem Motto: Ihre Eltern hatten es doch auch nicht leicht, sie haben doch auch für Sie gekämpft, Sie sind doch einer von uns. „Es muss eine klare Grenze geben“, sagt Pavle Madzirov, der mazedonische Wurzeln hat.

 

Als der 31-Jährige vor fünf Jahren an der Schule in Rath, die inzwischen „Wilhelm-Ferdinand-Schüßler-Tagesschule“ heißt, angefangen hat, war er der einzige von mehr als 30 Lehrern, der einen Migrationshintergrund hatte. Heute sind es acht. „Sie können mit den Kindern fühlen, weil sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben“, nennt Schulleiterin Gabriele Georg einen großen Vorteil der Kollegen. „Außerdem sind sie für unsere Schüler ein extrem positives Beispiel, was man bei entsprechendem Einsatz erreichen kann.“

Und sie geben den Schülern das Gefühl, ein guter Ansprechpartner zu sein. „Bei Problemen suchen sie bewusst oder unbewusst unsere Nähe“, sagt Metin Dilber. „Der Migrationshintergrund ist unser Plus.“ Eine zusätzliche Qualifikation, die aber nicht die fachlichen Qualifikationen ersetzen darf.

 

Zurzeit werden am Rather Kreuzweg 271 Schüler unterrichtet, mehr als 70 Prozent von ihnen haben eine Einwanderungsgeschichte. „Wir decken mit unseren Landessprachen schon einen Großteil ab“, sagt Biljana Dordevic, die Serbisch spricht. „Nur beim Arabischen, da fehlt uns noch ein Kollege.“

Quelle: RP Online
von Gökcen Stenzel
zuletzt aktualisiert: 18.05.2009 - 07:29
 
Musicalschüler aus den USA
 
"Young Americans" in der Hauptschule
 
Düsseldorf (RPO). Das Fieber an der Willi-Schüßler-Tagesschule steigt: Am Donnerstagabend kommen die "Young Americans" bei der Schule am Rather Kreuzweg an, um mit der ersten Düsseldorfer Hauptschule einen ihrer inzwischen legendären Workshops zu geben.
 

Dabei arbeiten die Musicalschüler aus den USA drei Tage lang mit der ganzen Schule daran, ein abendfüllendes Musik- und Tanzprogramm auf die Beine zu stellen. Am Abend des letzten Tages, am Sonntag um 19 Uhr, führen die "Young Americans" die Show gemeinsam mit den Schülern auf. Ort: Halle der Hulda-Pankok-Gesamtschule, Brinckmannstraße 6. Die Aufführung ist öffentlich, "und wir hoffen, dass wir ganz viel Publikum haben werden", sagt Rektorin Gabriele Georg.

Pädagogisch wertvoll ist die Truppe deshalb, weil sie es fertig bringt, einer ganzen Schule ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu vermitteln. Zum Konzept gehört es, vor allem mit Schulen zu arbeiten, die einen hohen Migrantenanteil oder eine ansonsten sehr gemischte Schülerschaft haben.

 

Das Besondere an dem "Americans"-Besuch in der Landeshauptstadt: Er ist privat finanziert und wird erstmals nicht von Stiftungen getragen. Sondern vom Verein Sterntaler, der zusammen mit Ratsfrau Sylvia Pantel um Spenden geworben und sie auch bekommen hat. Ein Besuch der 40-köpfigen Truppe aus dem Vereinigten Staaten kostet 25.000 Euro und ist gerade für die Schulen ohne Förderverein nicht zu finanzieren.

Die Willi-Schüßler-Tagesschule wird dabei dennoch nur einen Anfang machen: Die "Young Americans" sollen künftig für auch für andere Hauptschulen gebucht werden. Die Sterntaler sammeln weiter.

Quelle: RP Online
von Gökcen Stenzel
zuletzt aktualisiert: 23.01.2009 - 14:42
 
Hauptschulserie - Teil 1
Hauptschule Rather Kreuzweg

Was leisten die 14 Hauptschulen in der Landeshauptstadt? Wie bereiten sie die Schüler auf Beruf und Fortbildung vor? Wir zeigen Ihnen die Schwerpunkte der städtischen Schulen in unserer Hauptschulserie.

 

Die Hauptschule Rather Kreuzweg hat stadtweit Schlagzeilen gemacht, als sie als erste Schule eine Videoüberwachung ihres Hofeingangs einführte: Schulleiterin Gabriele Georg war den Vandalismus leid, den Schulfremde ihrer Schule antaten – und sie wollte ihre Schulgemeinde besser schützen. Das ist gelungen: „Zerstörungen und Einbrüche haben wir seitdem nicht mehr gehabt“, erzählt Georg, die stolz auf das Erreichte ist: Ganztagsschule ist der Rather Kreuzweg seit zwei Jahren, und die meisten Umbauten sind erfolgt. In diesem Jahr gehen Ausbau und Renovierung weiter, so dass die Rektorin von mehr Platz ab Sommer ausgeht.

 

Anschluss nach dem Abschluss

Platz, um den Schultag von 8 bis 16 Uhr zu strukturieren, inklusive Mittagessen und Pausen. Im Unterricht geht es in erster Linie darum, optimal auf die zentralen Abschlussprüfungen vorzubereiten: Deutsch, Mathematik und Englisch sind die wichtigsten Fächer. Daneben haben die Schüler die Möglichkeit, ab Klasse acht ein Ganzjahrespraktikum bei einem Betrieb zu absolvieren. „Wir stellen für jeden Schüler einen Anschluss nach seinem Abschluss sicher“, sagt die Schulleiterin.

Bei Wettbewerben und Wettkämpfen ist die Schule oft erfolgreich dabei: Den Firmenpreis für Düsseldorfer Hauptschulen hat sie zweimal erhalten, Vize-Meister bei der Stadtmeisterschaft im Fußball (2008) ist sie ebenso geworden wie Sieger im Kochduell der Hauptschulen (2006).

Gut möglich übrigens, dass die traditionsreiche Schule, die in einem historischen Gebäude untergebracht ist, zum nächsten Schuljahr einen neuen Namen tragen wird: Sie würde gern „Wilhelm-Ferdinand-Schüßler-Tagesschule“ heißen – nach dem Gründer des Planungsbüros Schüßler, eines Ratherrs. Der Schulausschuss hat grünes Licht gegeben, der Rat muss noch zustimmen.

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© Wilhelm-Ferdinand-Schüßler-Tagesschule, Gemeinschaftshauptschule