PRESSESPIEGEL

Pressespiegel 2018

Quelle: Rheinische Post

Datum: 12.02.2018

 

 

Düsseldorf

 

In dieser Schule hat jedes Kind ein iPad

 

Düsseldorf In der Wilhelm-Ferdinand-Schüßler-Tagesschule werden in jedem Fach Tablet-Computer eingesetzt. Die Schüler bearbeiten Arbeitsblätter digital, recherchieren für Referate Daten und Grafiken im Internet.

 

 

Wenn Schüler elektronische Medien während des Unterrichts gebrauchen, dürfte dies außerhalb der Informatik-Räume an den meisten Schulen einen Tadel des Lehrers nach sich ziehen. Die Versuchung für die Schüler sei zu groß, sich mit den Geräten in sozialen Netzwerken abzulenken, so die Begründung. Jürgen Hilger, stellvertretender Schulleiter der Wilhelm-Ferdinand-Schüßler-Tagesschule in Rath, findet diese Haltung jedoch nicht mehr zeitgemäß. Seine Erkenntnis zog er bereits vor einigen Jahren aus einer Reise zu einer englischen Schule, die er im Rahmen einer Tagungswoche des amerikanischen Elektronikhersteller Apple zum Thema digitales Unterrichten besucht hatte.

"Das Lernen wird sich in den nächsten Jahren verändern. Der klassische Frontalunterricht eignet sich vor allem für Hauptschulen nicht mehr, bei denen die Schüler unterschiedliche Niveaustufen haben, sondern muss an den Einzelnen individuell angepasst werden können", beschreibt Hilger seine Erfahrung. An besagter Londoner Schule wurde dies mit technischen Hilfsmitteln gelöst, indem jeder Schüler ein Tablet-Computer für den Unterricht zur Verfügung gestellt bekommt. Hilger war von Theorie und Praxis der neuen Methode so angetan, dass er dies auch an seiner eigenen Schule einführen wollte. Durch die Unterstützung der Bezirksverwaltung und einer großzügigen Privatspende, kann der stellvertretende Schulleiter inzwischen stolz von der Wilhelm-Ferdinand-Schüßler-Tagesschule behaupten: "Wir sind die erste deutsche Schule in öffentlicher Trägerschaft, bei der jeder Schüler mit einem iPad für den Schulgebrauch ausgestattet ist."

 

 

Davon profitiert auch die benachbarte Grundschule, die die Geräte mitbenutzen darf. Betritt man in diesen Tagen die Klassenräume der Rather Gesamthauptschule, zeigt sich ein überraschendes Bild. Statt mit Stift und Papier bearbeiten die Kinder ihre Arbeitsblätter nun digital, recherchieren zu Referaten oder holen sich hilfreiche Diagramme aus dem Internet. Ob grafisch erstellte Geometriekörper im Mathematikunterricht, Videos von Bewegungsabläufen im Sport oder audiovisuelle Hilfsmittel für den Fremdsprachenunterricht - die iPads finden inzwischen in jedem Unterrichtsfach Gebrauch. Auch die anfänglichen Zweifel aus dem Kollegium, dass die Schüler sich mit den Geräten während des Unterrichts ablenken könnten, erhärteten sich nicht. Sollte dies der Fall sein, kann der Lehrer die Tablets mit seinem Gerät sperren. Das kommt allerdings nur selten vor, denn die Schüler nehmen die neue Methode gut an, erklärt Schülerin Almira Ibeska.

 

"Die Geräte sind ein ziemlich großer Vorteil für uns, weil wir die Aufgaben einfach viel schneller erledigen können", sagt die 15-Jährige, während sie und ihre Klassenkameradinnen Vanessa Mustafaj, Nevzije Ilazi und Monika Dubovich mithilfe der Tablets den Lebenslauf für eine Praktikumsbewerbung erstellen.

Hilger sieht in der Einführung der Geräte sogar den Effekt, dass weniger Schüler die Schule schwänzen würden. "Einige Schüler, bei denen die Versetzung aufgrund zu hoher Fehlzeiten gefährdet war, kommen nun plötzlich regelmäßig zum Unterricht." Ein weiterer Vorteil sei die größere Flexibilität der Lehrer. "Unser Ziel ist es, dass kein Unterricht mehr ausfallen muss. Wenn also ein Lehrer erkrankt, kann ein fachfremder Kollege seinen Unterricht mithilfe der Apps fortsetzen."

(RP)
 
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© Wilhelm-Ferdinand-Schüßler-Tagesschule, Gemeinschaftshauptschule